Investmentfonds als Geldanlage: Was Anfänger wissen sollten

Nicole Bianga
6 Min. Lesezeit
  • Investmentfonds einfach erklärt
  • Vor- und Nachteile beim Fondssparen
  • Schritt für Schritt zum Fondssparplan

Veröffentlicht am 22. September 2020

Mann und Frau sitzen auf einer Couch und schauen gemeinsam auf ein Tablet

Bereits im Jahr 1774 wurde der weltweit erste Fonds von dem Niederländer Abraham van Ketwich aufgelegt. Auslöser für die Überlegungen des Holländers waren die Auswirkungen des Krieges und der damit verbundene wirtschaftliche Zusammenbruch im Jahr 1772. Die Börsenkurse in England, Schottland und den Niederlanden brachen ein. Für Van Ketwich eine klare Marktlücke: Er wollte ein Produkt erschaffen, mit dem Anleger bei der Geldanlage Risiken breiter streuen können und brachte damit den ersten Investmentfonds auf den Markt.

Seine Idee war simpel: Er sammelte von vielen Menschen einen kleinen Geldbetrag ein, der zusammen eine stolze Summe ergab. Die gesamte Summe wurde in eine Vielzahl an Wertpapieren breit gestreut angelegt. Der Titel des Fonds: „Eintracht macht stark.“ Mit einer durchschnittlichen Rendite von 4% pro Jahr konnte der erste Investmentfonds als Erfolg verbucht werden.

Die Grundidee des Investmentfonds ist bis heute gleichgeblieben: Das Geld vieler Anleger soll über viele verschiedene Wertpapiere gestreut werden.

Fonds einfach erklärt

Bei einem Investmentfonds (häufig einfach nur „Fonds“ genannt) wird das Geld vieler Anleger gesammelt. Ein Fondsmanager investiert das gesammelte Kapital dann in verschiedene Finanzwerte am Kapitalmarkt. Das bedeutet, er legt nicht nur eine Aktie oder in eine Anleihe an, sondern in viele. Ziel des Fondsmanagers: Risiken breit streuen und mit dem Geld der Anleger Gewinne erzielen.

Welche Arten von Fonds gibt es?

Mit Fonds können Anleger in eine Vielzahl an Werten investieren, ohne sich um jeden einzelnen zu kümmern. Die geläufigsten Fonds sind folgende:

  • Aktienfonds: Ein Aktienfonds investiert in unterschiedliche Aktien.
  • Rentenfonds: Ein Rentenfonds investiert in verzinsliche Wertpapiere mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinssätzen. Aufgrund der zu erwartenden regelmäßigen, mehrjährigen Einkünfte in Form der Zinsen nennt man verzinsliche Wertpapiere auch „Renten“ – und weil sich der Herausgeber der „Renten“ mit diesen für eine bestimmte Zeit Geld leiht, spricht man auch von Anleihen.  
  • Mischfonds: Wie der Name vermutet lässt, bestehen Mischfonds aus verschiedenen Anlageklassen, also einem Mix z. B. aus Aktien, Anleihen, Geldmarktpapieren, Rohstoffen und/oder Immobilienwerten.
  • Dachfonds: Dachfonds investieren das Fondsvermögen in andere Investmentfonds (sogenannte Zielfonds).
  • Immobilienfonds: Fonds, die in Immobilien investieren, ermöglichen es Anlegern, bereits mit kleinen Beträgen an großen (Gewerbe-)Immobilieninvestitionen teilzunehmen.
  • ETFs (Exchange Traded Funds): Bei ETFs handelt es sich um Investmentfonds, deren Anteile im Gegensatz zu den herkömmlichen Investmentfonds nicht direkt bei der Fondsgesellschaft bezogen oder zurückgegeben werden, sondern die ausschließlich an der Börse gehandelt werden. Mehrheitlich handelt es sich dabei um reine Indexfonds, die keine eigenen Anlageentscheidungen treffen, sondern einfach einen Wertpapier-Index abbilden, wie beispielsweise den DAX.

Vor- und Nachteile von Fonds


Vorteile
  • Fonds-Anleger benötigen weniger Zeit und Wissen als bei einem direkten Investment an der Börse – den Großteil der Arbeit übernehmen die Fondsmanager

  • Mit Fonds kann man bereits ab 50 € an der Börse einsteigen – einmalig, aber auch regelmäßig in Form eines Fondssparplans

  • Mit einem Investmentfonds sind Anleger in viele verschiedene Wertpapiere investiert, wodurch Risiken reduziert werden. Ein Fonds-Portfolio streut Risiken noch breiter

  • Anleger, die mit Fonds Vermögen aufbauen, bleiben flexibel und sind an keine Laufzeiten oder Kündigungsfristen gebunden

  • Investmentfonds bieten eine hohe Transparenz bzgl. der Kosten, der Aufteilung des Fondsvermögens sowie ihrer Preisentwicklung


Nachteile
  • Anlagen in Investmentfonds richten sich nicht an Spekulanten, die den schnellen Euro gewinnen wollen, sondern an Anleger mit einem mehrjährigen Anlagehorizont von fünf Jahren und mehr

  • Die große Anzahl an Investmentfonds am Markt kann die Auswahl erschweren

  • Jedes Investment an der Börse unterliegt Risiken. Auch wenn bei Fonds Risiken gestreut und Schwankungen durch einen langen Anlagezeitraum ausgeglichen werden können, sind Gewinne nicht garantiert

  • Es fallen Kosten wie z. B. der Ausgabeaufschlag oder ein Depotführungsentgelt an

Für wen sind Fonds geeignet?

Für Anfänger

Wenn das erste Gehalt ansteht, sollte ein Fonds-Depot genauso selbstverständlich wie das Girokonto sein. Arbeitnehmer, die sich in der Ausbildung oder bereits im Beruf befinden können mit vermögenswirksamen Leistungen in Fonds sogar von einer staatlichen Zuwendung profitieren, der Arbeitnehmer-Sparzulage. Aber auch ohne staatliche Zuwendungen bietet Fondssparen viele Vorteile und ist auch für Einsteiger in Sachen Geldanlage geeignet.

Der Vorteil: Sparer bleiben flexibel und können Sparraten pausieren, erhöhen, reduzieren sowie Ein- und Auszahlungen vornehmen.

 

Für Gelegenheitssparer

Die Bonuszahlungen, das Weihnachtsgeld oder die Erbschaft – wer über einen Geldbetrag verfügt, kann mit Fonds mehr daraus machen. Wer bereits über ein Fonds-Depot verfügt, kann das Geld einfach via Überweisung einzahlen. Falls noch kein Depot existiert, kann über unsere Anlageberater ein Depot direkt eröffnet und die Einmalzahlung in Auftrag gegeben werden.
Der Vorteil: Risiken werden gestreut und Ertragschancen können genutzt werden.



Für fleißige Sparer

Sie planen auf lange Sicht, eine Immobilie zu kaufen oder sich einen anderen größeren Wunsch zu erfüllen? Mit Fonds kann mit kleinen, regelmäßigen Beträgen ein beachtliches Vermögen angespart werden
Unser Tipp: Legen Sie direkt am Anfang des Monats einen bestimmten Geldbetrag zurück – was nicht auf dem Konto ist, kann auch nicht ausgegeben werden. Und falls es doch einmal knapp wird, bieten Fonds volle Flexibilität.



Für Eltern und Großeltern

Sie möchten Geld für Ihr Kind, Enkel oder Paten beiseitelegen und so für ein Startkapital sorgen? Auch hierfür ist Fondssparen bestens geeignet! Sie können bereits kleine Beträge regelmäßig in den KIndersparplan einzahlen. Und Geldgeschenke zum Geburtstag, zur Einschulung oder Konfirmation können zusätzlich in das Depot fließen. Für alle Sparer unter 18 Jahren entfällt zudem das Depotentgelt!



Für Vorsorger

Der Renteneintritt kommt gewiss und wer seinen Lebensstandard halten möchte, kommt um eine ergänzende private Altersvorsorge nicht herum. Mit Investmentfonds haben Sie die Möglichkeit, flexibel fürs Alter vorzusorgen und später beispielsweise Ihre Rente aufzustocken oder auch größere Ausgaben zu bestreiten. Dabei gilt: Je früher Sie starten, desto besser. Denn je kürzer der Zeitraum bis zum Renteneintritt ist, desto höher ist der monatliche Beitrag, den Sie beiseitelegen müssen, um Ihr Sparziel zu erreichen



Für Pensionäre

Steht das Renteneintrittsalter bevor, muss häufig viel erledigt und entschieden werden: die Rente sollte beantragt werden, eventuell werden Lebens­versicherung fällig oder Immobilien verkauft und viele fragen sich: Wohin mit dem Geld? Hier kann sich als Ergänzung zur gesetzlichen oder auch als Alternative zur privaten Renten­versicherung eine Fondsanlage anbieten. Ein Entnahmeplan (auch Auszahlplan genannt) kann jederzeit aktiviert und deaktiviert werden, wenn eine monatliche Auszahlung gewünscht ist– die Höhe der Auszahlung legen Sie selbst fest. Und ansonsten lassen Sie Ihre Fondsanlage einfach für sich arbeiten.

Kosten aktiv gemanagter Fonds

Bei aktiv gemanagten Fonds fallen folgende Kostenpositionen an:
Übliche Kosten
Abschlussprovision je Kauf
3,38% bis 4,76% (einmalig)
Fondsinterne Kosten
0,95% bis 2,65% (jährlich)
Depotentgelt
21 bis 43 Euro (jährlich)
Die Kosten für Ihre Geldanlage haben wir bei der Berechnung der zu erwartenden Rendite bereits berücksichtigt, d. h. die jährliche Rendite wird nach Abzug der Kosten berechnet.

Fondssparen - so geht's!

Die Eröffnung eines Fondssparplans können Sie direkt bei uns beauftragen. Bereits ab einer Sparrate von 50 Euro monatlich kann von den Ertragschancen am Kapitalmarkt partizipiert werden. Gut zu wissen: Die Sparrate kann flexibel angepasst oder pausiert werden – auch zusätzliche Ein- oder Auszahlungen sind kein Problem.

  1. Ziele und Höhe der Sparrate festlegen
    Im ersten Schritt werden wir Ihnen ein paar Fragen stellen, u.a. zu Ihrem Sparziel, der gewünschten Anlagedauer und Höhe der Sparrate sowie zu Ihrer Risikoaffinität und Ihrer finanziellen Situation. 

  2. Anlagestrategie wählen
    Auf Basis Ihrer Angaben werden wir Ihnen eine passende Anlagestrategie empfehlen. Wer mehr Risiko in Kauf zu nehmen bereit ist und damit höhere Renditechancen verfolgen will, erhält eine Strategieempfehlung mit einem höheren Aktienanteil.

  3. Depot eröffnen
    In nur wenigen Schritten können wir ein Depot für Ihren Fondssparplan eröffnen. Im Depot werden die Fonds-Anteile verwahrt – vergleichbar mit einem Bankkonto.

  4. Vermögen wachsen lassen
    Ist das Depot eröffnet, beginnt das Fondssparen. Monatlich wird ein bestimmter Betrag vom Referenzkonto abgebucht, um damit Fonds-Anteile zu erwerben. Im Kundenportal können Sie jederzeit einsehen, wie sich Ihr Fonds-Vermögen entwickelt.

Über die Autorin

Online Marketing Managerin
Nicole Bianga

Als Redaktionsmitglied eines Aktien-Informationsportals wurde Nicole Bianga in ihrer Studienzeit schnell klar, dass Investment gar nicht so kompliziert ist, wenn man die Grundlagen kennt. Heute ist sie im Marketing der SIGNAL IDUNA Asset Management als Spezialistin für alle Online-Themen im Investment-Bereich tätig. Ihr Ziel für den Blog: Investieren einfach zu gestalten und zwar für Jedermann. 

Nicole Bianga