„Geld allein macht nicht glücklich...

Anja Klemm
3 Min. Lesezeit

Unser Beitrag zum Weltglückstag: in Sachen Geldanlage mit Vorurteilen aufräumen und gut beraten.

Veröffentlicht am 20. Januar 2003

Frau hält eine Windmühle in der Hand

… Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu“, witzelte einst US-Komiker Danny Kaye. Natürlich darf man das prominente Zitat nicht für bare Münze nehmen – aber den meisten Menschen dürfte eine gewisse finanzielle Sicherheit allemal ein gutes Gefühl geben. Investment ist kein Glücksspiel, dennoch kann es zum persönlichen Glück beitragen. Unser Beitrag zum Weltglückstag: in Sachen Geldanlage mit Vorurteilen aufräumen und gut beraten.

2012 riefen die Vereinten Nationen den „International Day Of Happiness“ als offiziellen Aktionstag ins Leben (Resolution 66/281). Seit 2013 findet der Weltglückstag jedes Jahr am 20. März, dem kalendarischen Frühlingsanfang, statt, um die Bedeutung von Glück und Wohlbefinden als grundlegende universelle Ziele eines jeden Menschen zu würdigen.

Seit 2012 misst und bewertet das „UN-Netzwerk für Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung“* Glück weltweit. Die Ergebnisse der repräsentativen Studie in Zusammenarbeit mit dem Wellbeing Research Centre an der Universität Oxford werden jedes Jahr zum Weltglückstag im „World Happiness Report“ veröffentlicht, basierend auf Umfragen zur Lebenssituation und Zufriedenheit der Menschen. Untersucht wird die längerfristige Bewertung des Lebens, gemessen anhand von sechs Schlüsselfaktoren: soziale Unterstützung, Pro-Kopf-Einkommen, Gesundheit, (Entscheidungs-)Freiheit, Großzügigkeit und die Abwesenheit von Korruption.
*engl. UNSDSN für UN Sustainable Development Solutions Network

Berühmtes Glücks-Rating

Laut des heute erschienenen Reports 2024 rutschte Deutschland von Platz 16 2023 auf Platz 24 im Ranking der Länder mit den glücklichsten Menschen; für den aktuellen Bericht wurden 143 Staaten im Zeitraum zwischen 2021 und 2023 betrachtet. An der Spitze liegt zum siebten Mal in Folge Finnland, gefolgt von Dänemark, Island und Schweden. Die hohe Zufriedenheit der skandinavischen Bevölkerung liegt laut des Forschungsinstituts an den verlässlichen und umfangreichen Sozialleistungen, der geringen Korruption und einer gut funktionierenden Demokratie mit verlässlichen staatlichen Institutionen. Das Schlusslicht bildet erneut Afghanistan.

Der Bericht umfasst aber weit mehr als das bekannte Ranking und gibt einen umfassenden Blick auf die Welt-Situation. In mehreren Kapiteln wird dargelegt, wie wir mit Krisen und Hindernissen umgehen, und wie sie sich grundlegend auf unsere Wohlbefinden auswirken.

Ist Geld doch ein Schlüssel zum Glück?

Welche Rolle spielt materieller Reichtum für unsere Zufriedenheit? In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass das Wohlbefinden mit dem Einkommen steigt. So zeigten Nobelpreisträger Daniel Kahneman and Angus Deaton 2010 in einer einflussreichen Untersuchung, dass in wohlhabenden Ländern Menschen mit steigendem Jahreseinkommen glücklicher werden – allerdings auch, dass das Glücksempfinden ab 60.000 bis 90.000 Dollar nicht weiter zunimmt.

Den so populär gewordenen Mittelwert von 75.000 Dollar als „Glücksgrenze“ widerlegte allerdings 2021 der Psychologe Matthew Killingsworth von der University of Pennsylvania. Er fand heraus, dass Menschen durchaus auch bei Einkommen von weit mehr als 100.000 Dollar noch glücklicher werden. Per App befragte er regelmäßig mehr als 33.000 erwerbstätige US-Bürger und wertete knapp 1,73 Millionen Daten aus. Das Ergebnis: Je höher das regelmäßige Haushaltseinkommen, umso höher die Zufriedenheit und die Äußerung positiver Gefühle.

Nun haben die wissenschaftlichen Kontrahenten in Zusammenarbeit mit der Psychologin Barbara Mellers ihre Daten neu analysiert. Killingsworth fasst das Ergebnis zusammen: „Für die meisten Menschen gilt, dass ein höheres Einkommen sie auch glücklicher macht.“ Ausgenommen seien diejenigen, die wohlhabend, aber dennoch unglücklich sind – mehr Geld hilft Menschen also nicht, wenn sie zwar reich, aber ohnehin unzufrieden sind.

„Alles Glücksspiel und Spekulation“

Vorurteile, die Sie streichen können

Oft schwingt ein negativ behaftetes Schubladendenken mit, wenn es um Investment geht. Zum Beispiel, dass Aktien nur vermögenden Menschen vorbehalten und Kapitalanlagen ein reines und risikoreiches Glücksspiel sind. Diese Annahmen entsprechen jedoch nicht der Realität und sollten aus dem Weg geräumt werden.

Die Börse ist kein Casino

Geldanlagen werden häufig mit Risiko, Glück und Spekulation assoziiert. Finanzmärkte aber sind nicht vergleichbar mit einer Spielbank, die Sie mit hohen Verlusten ins Verderben führen kann. Ihre Gewinnchancen sind an der Börse deutlich größer als beim Glücksspiel. Zwar können markbedingte Kursschwankungen – gerade bei Konzentration auf bestimmte Branchen, Regionen oder Länder – zu Verlusten führen, der langfristige Trend aber zeigt nach oben, wodurch es an den Finanzmärkten vor allem Gewinner gibt.

Ein langer Anlagehorizont kann Verluste ausgleichen und steigert Ihre Erfolgschancen: Wenn Sie langfristig eine Strategie verfolgen und die Risiken mit einem diversifizierten Portfolio reduzieren, haben Sie weniger zu befürchten.

Sie müssen nicht vermögend sein

Entgegen einer weit verbreiteten Annahme gibt es viele Anlagelösungen, die keine großen Investitionen verlangen. Beim Fondssparen beispielsweise können Sie auch mit kleineren Beträgen in ein breites Portfolio investieren und die Renditechancen der Finanzmärkte nutzen. So können Sie größere Sparziele verfolgen, indem Sie regelmäßig und sukzessive anlegen.

Sie legen nach Ihren Bedürfnissen an

Bei der Ausarbeitung der Anlagestrategie wird darauf geachtet, dass nur liquide Mittel investiert werden, die kurzfristig nicht benötigt werden. Abgestimmt auf Ihre individuellen Bedürfnisse wird der Anlagehorizont so gewählt, dass das angelegte Geld wieder zur Verfügung steht, wenn Sie es brauchen.

Sie können jederzeit verkaufen

Weit verbreitet ist auch die Vermutung, dass mit einer Investition keine Flexibilität gegeben ist und finanzielle Engpässe entstehen könnten. Doch das angelegte Geld ist nicht zwingend langfristig gebunden. Wer etwa in Fonds investiert, kann seine Anteile bei kurzfristigem und ungeplantem Geldbedarf jederzeit verkaufen und in Liquidität zurückverwandeln. Die meisten Anlagelösungen bedingen zudem keine regelmäßigen, auf längere Frist fixierte Einzahlungen.

Ziele setzen statt „zocken“

Mit der richtigen Anlagestrategie zum Erfolg

Wenn Sie zur Verfügung stehendes Kapital rentabel investieren möchten, sollten Sie Schritt für Schritt vorgehen und zunächst Ihre persönlichen Ziele und Möglichkeiten klar definieren. Klären Sie also Ihren Bedarf:

  • Wie lange wollen Sie welchen Betrag anlegen?
  • Wollen Sie einmalig Geld anlegen oder monatlich sparen?
  • Können Sie Schulden tilgen?
  • Stehen mittel- oder längerfristig größere Anschaffungen an?
  • Wie viel Risiko möchten Sie eingehen, um die Chance auf höhere Renditen zu nutzen?
  • Sind Sie finanziell gut aufgestellt oder werden Sie z.B. in Zukunft höhere monatliche Belastungen haben?

Grundsätzlich gilt:

  • Tilgen Sie immer erst Schulden: Wenn Sie noch Kredite laufen haben, sollten Sie diese besser erst abbezahlen – denn sie kosten im Allgemeinen mehr Zinsen, als Sie mit einer entsprechenden Summe bei einer Geldanlage erwirtschaften können.
  • Investieren Sie nur Geld, dass Sie nicht für den Lebensunterhalt brauchen.
  • Überlegen Sie genau, wo Ihre Prioritäten liegen: Sind Sie eher der risikobewusste oder der sicherheitsorientierte Anlegertyp?
  • Prüfen Sie von Zeit zu Zeit Ihre Ziele und Strategie. Die Lebenssituation kann sich ändern, unvorhergesehene Ereignisse können eintreten. Machen Sie regelmäßig einen Depotcheck – so behalten Sie den Überblick über Ihre Kapitalanlagen und können Sie die für Ihren Bedarf besten Entscheidungen treffen.

Gut beraten investieren: Welcher Fondssparplan passt zu Ihnen? Ihr Glück ist nicht abhängig von Ihrem Kontostand, aber ein solider Vermögensaufbau ist Ihnen ein wichtiges Anliegen?  Wir beraten Sie gern zu Ihren Möglichkeiten beim Fondssparen und das für Sie passende Portfolio.

Über die Autorin

Content Creator
Anja Klemm

Ob für Mangas oder Mode - Anja Klemm war schon in vielen Bereichen redaktionell tätig. Der Zufall brachte die Texterin in die Finanzbranche, die sie sich so vielfältig gar nicht vorgestellt hatte. Heute ist Anja als Content Creator Teil unseres Marketing-Teams. Sie textet, was das Zeug hält und ist immer zur Stelle, wenn es um Ideenfindung und kreativen Input geht. 

Anja Klemm