Spartipps für Paare

Nicole Bianga
7 Min. Lesezeit

Zehn Tipps, wie Sie als Paar im Alltag Geld sparen können und vier Sparhacks, um Durchhaltevermögen zu beweisen.

Veröffentlicht am 11. Januar 2023

Pärchen sitzt mit ihrem Hund zwischen Umzugskartons.

Die erste gemeinsame Wohnung mit dem oder der Liebsten – da kann selbst der Weg zum Briefkasten zu Beginn aufregend sein. Ernüchterung tritt ein, wenn hier vor allem Rechnungen reinflattern.

Wer zusammen lebt, teilt sich auch die Kosten für Miete, Wasser, Strom. Man fährt zusammen in den Urlaub und gestaltet gemeinsam seine Freizeit. Und nicht immer ist das günstiger.  Legen Sie los, wenn Sie in dieser Sache eine Optimierung erzielen möchten - wir zeigen Ihnen, wie das gehen kann.

Überblick über die Finanzen verschaffen

Um im Alltag Geld einzusparen, sollten Sie sich als aller erstes einen Überblick über Ihre Finanzen – speziell über die laufenden Ausgaben – verschaffen. Wohin fließt das Geld?

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Von der Excel-Liste über das Notizbuch bis hin zu Finanz-Apps oder das Aufbewahren aller Kassenzettel.

Egal, für welche Methode Sie sich als Paar entscheiden – der Überblick ist wichtig, um Einspar-Potenziale zu erkennen. Notieren Sie dabei konsequent jede Ausgabe.

Sparpotenziale ermitteln

Sie wissen jetzt, wofür Sie Ihr Geld ausgeben. Jetzt sollten Sie sich diese Liste zur Hand nehmen und alle Ausgaben markieren, die Sie Ihrer Meinung nach reduzieren können. Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen:

  • Welche Ausgaben sind besonders hoch?
  • Worauf könnten wir verzichten, da wir es kaum nutzen? (z.B. das Fitnessstudio, dem Sie an Silvester beigetreten sind)
  • Was gibt es günstiger? (z.B. Stromanbieter)

Die nachfolgenden Spartipps können Ihnen helfen, Sparpotenziale noch besser aufzuspüren.

Spartipps für den Paar-Alltag

1. Mietkosten

Eine Zwei- oder Dreizimmerwohnung ist in der Regel günstiger als zwei einzelne Wohnungen. Zusammenziehen kann also per se schon einmal Geld einsparen.

Auch wenn das bei Ihnen nicht der Fall sein sollte: Sie können zusätzlich überlegen, ob Sie Ihre Wohnung untervermieten, wenn Sie im Urlaub sind oder übers Wochenende wegfahren. Auch nicht gebrauchte Kellerräume können als Lager weitervermietet werden oder der nicht genutzte Stellplatz, der zur Wohnung gehört.

2. Stromkosten

Das regelmäßige Wechseln des Strom- oder Gasanbieters bringt Bares. So können Sie sich nicht nur über einen eventuell günstigeren Tarif, sondern auch einen Neukundenbonus von teilweise bis zu 100 Euro freuen.

Für Sparfüchse: Wussten Sie, dass elektronische Geräte im Stand-by-Betrieb auch Strom fressen können? Ziehen Sie lieber direkt den Stecker, wenn die Geräte nicht genutzt werden.

3. Abos

Notieren Sie alle Abos, die Sie separat oder zusammen abgeschlossen haben. Hier ein paar Beispiele:

  • Unterhaltung (z.B. Netflix, Amazon Prime, Disney+, Spotify)
  • Sport (z.B. Fitnessstudio, Verein)
  • Programme & Lizenzen (z.B. Office-Pakete, Adobe-Programme, Cloud-Anbieter)
  • Zeitschriften (z.B. Tageszeitung)
  • Smartphone-Apps (z.B. Headspace – hier am besten den App-Store genauer unter die Lupe nehmen)
  • Social Media (z.B. Xing oder LinkedIn Premium)

Anschließend sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Welche Abos davon nutzen wir wirklich? Welche Accounts können wir uns als Paar teilen oder gibt es hier ein Paar-/Familienangebot? Gerade Anbieter wie Netflix oder Spotify bieten günstigere Pakte an, wenn Sie ein Abo mit mehreren Personen abschließen. Kündigen Sie die Abos, die Sie nicht mehr nutzen.

4. Lebensmittel

Auch beim Essen kann Geld gespart werden, ohne auf Qualität zu verzichten:

  • Immer mehr Discounter bieten qualitativ hochwertige Lebensmittel an – auch vegetarische Alternativen.
  • Restaurantbesuche gehen aufs Geld: Statt in der Kantine zu essen, könnten Sie Ihr Essen vorkochen. Statt beim Lieferdienst zu bestellen, gibt es mittlerweile Apps und Webseiten, die Lebensmittel retten wollen und daher am Ende des Tages ihre Gerichte für kleines Geld verkaufen (z.B. Too Good To Go).
  • Wenn Sie Ihr Leitungswasser selbst sprudeln, statt Mineralwasser zu kaufen, können Sie bis zu 100 € im Jahr sparen – und müssen keine Kisten mehr schleppen. Noch mehr sparen Sie natürlich, wenn Sie auf Leitungswasser umsteigen.

5. Fahrkosten

Bringen beide Partner ein Auto mit in die Beziehung, sollten Sie sich überlegen, ob Sie auch mit einem Auto zurechtkommen. Gerade in Großstädten kann auf das eigene Auto in vielen Fällen auch komplett verzichtet werden, dank vieler Charsharing-Angebote, öffentlicher Verkehrsmittel und E-Scooter. Wer auf das Fahrrad umsteigt, ist (fast) kostenlos unterwegs.

6. Leihen

Malerpinsel, spezielle Werkzeuge, Camping-Ausrüstung – nicht alles, was Sie als Paar einmal benötigen, müssen Sie direkt neu kaufen. Hier lohnt es sich häufig, bei Freunden oder Familie nachzufragen und sich das Ganze auszuleihen.

7. Urlaub

Doppelzimmer sind günstiger als Einzelzimmer (zumindest pro Person) – für Sie als Paar also ein klarer Vorteil. Zudem sollten Sie Ihr Hotel eher direkt buchen und nicht über ein Internetportal – hier werden meistens noch Gebühren drauf gerechnet. Wer zusätzlich noch auf Frühbucherrabatte oder Last-Minute-Aktionen achtet, kann ebenfalls einiges Einsparen.

Weitere kleine Tricks können auch während des Urlaubs das Portemonnaie schonen: Gehen Sie lieber abseits von Touristen-Attraktionen essen und behalten Sie die Einheimischen dabei im Blick. Diese gehen nämlich häufig in günstigere Restaurants. Für bestimmte Attraktionen gibt es außerdem häufig Kombitickets oder zwei Tickets zum Preis für eins.

8. Versicherungen

Insbesondere durch das Zusammenlegen von Versicherungsverträgen können Sie eine Doppel­versicherung und vor allem Kosten sparen.

  • Hausrats­versicherung
    Sobald Sie mit Ihrem Partner zusammenziehen, können Sie Ihre Hausrats­versicherung zusammenlegen. Achten Sie ggf. darauf, die Deckungssumme anzupassen, sollte sich Ihr Hausrat vergrößert haben. 
  • Privathaftpflicht
    Auch Ihre private Haftpflicht­versicherung können Sie zusammenlegen, sobald Sie zusammenziehen oder heiraten. Bringt nur ein Partner eine private Haftpflicht­versicherung mit in die Ehe, ist Ihr Partner nach der Heirat mitversichert - außer Sie haben einen Singletarif abgeschlossen, den müssen Sie dann erweitern. 
  • Rechtsschutz­versicherung
    Haben beide Partner eine Rechtsschutz­versicherung, können Sie je nach Versicherung nach der Hochzeit eine der beiden Versicherungen kündigen. Fragen Sie dazu am besten direkt bei Ihrer Versicherung nach!
  • Kfz-Versicherung
    Überlegen Sie sich, ob Sie Ihren Partner als Fahrer in Ihren Kfz-Vertrag mit aufnehmen möchten, damit die Versicherung auch für ihn greift. Haben Sie zwei Autos, können Sie den Zweitwagen unter bestimmten Voraussetzungen in die günstigere Schadenfreiheitsklasse einstufen lassen. 
  • Auslandsreisekranken­versicherung
    Einige Auslandsreisekranken­versicherungen bieten Partnertarife an, von denen Sie ggf. profitieren können. 

9. Kontoführungsgebühren

Wenn Sie sich mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner ein gemeinsames Konto einrichten, vermeiden Sie, dass Sie zweimal Kontoführungsgebühren zahlen. Welches Kontomodell das richtige für Sie als Paar ist, müssen Sie dabei selbst entscheiden.

10. Vermögensaufbau

Sie möchten beide Vermögen aufbauen oder sind bereits in Investmentfonds investiert? Dann lohnt es sich für Sie, über ein Gemeinschaftsdepot nachzudenken. Mit einem gemeinsamen Depot können ebenfalls Kosten wie Depotgebühren gespart werden.

Ob es Sie nun ein Gemeinschaftsdepot oder jeder von Ihnen ein Einzeldepot eröffnet: Alles, was Sie (hart) erspart haben, können Sie direkt in einen Fondssparplan einzahlen. So nutzen Sie die Chance auf zusätzliche Erträge und können Ihren Vermögensaufbau beschleunigen.

Sparhacks für Paare

Sie wissen jetzt, wo Sie (ein)sparen können, aber fragen sich noch wie Sie beim Sparen durchhalten können? Folgende Sparhacks können weiterhelfen:

1. Aus den Augen, aus dem Sinn

Sie kennen Ihr monatliches Sparpotenzial? Dann schieben Sie diese Summe direkt am Anfang des Monats auf ein Tagesgeldkonto oder in Ihren Fondssparplan. Geld, das nicht mehr auf dem Girokonto oder im Portemonnaie liegt, fällt seltener einem Konsumrausch zum Opfer. 

2. In 52 Wochen zum Sparfuchs

In 52 Wochen können Sie ganz spielerisch ein kleines Vermögen ansparen. Jede Woche wird an einem festen Tag z.B. am Montag ein Euro mehr in das Sparschwein geworfen als in der Vorwoche. Das heißt, wenn Sie mit einem Euro anfangen, sind das die darauffolgende Woche zwei Euro, dann drei Euro usw. In der 52. Woche legen Sie also 52 Euro zur Seite und haben ein einem Jahr 1378 Euro angespart.

Natürlich können Sie auch in 5er-Schritten vorgehen. Wer mit fünf Euro beginnt, kann sich nach einem Jahr über ganze 6890 Euro freuen. Das Ersparte ist in einem Fondssparplan aufgrund von Inflation und Niedrigzinsen übrigens besser als auf dem Konto aufgehoben!

Wovor Sie sich hüten sollten, ist jede Woche Ihren Sparbeitrag verdoppeln zu wollen. Selbst wenn Sie in der ersten Woche mit nur einem Cent beginnen, müssten Sie nach 15 Wochen bereits mehr als 160 Euro beiseitelegen, und nach 20 Wochen … rechnen Sie es aus!

3. Kleinvieh macht auch Mist

Werfen Sie einfach das Wechselgeld am Ende des Tages direkt in die Spardose oder besser in den Eimer – den bei Barzahlern kommen hier schnell große Münzmengen zusammen. Hier kann sich nach einiger Zeit eine ordentliche Summe ansammeln, die Sie direkt zur Bank bringen können. Der Trick geht auch mit 5-Euro-Scheinen, die direkt ins Sparschwein aussortiert werden.

4. Machen Sie Diät

Und zwar eine Konsumdiät. Vor jedem Kauf schreiben Sie sich einen Zettel mit dem Kaufwunsch und legen ihn erstmal beiseite. Wenn Sie nach einem Monat immer noch am neuen Kleidungstück, Smartphone oder Möbelstück interessiert sind, kaufen Sie es. Ansonsten wird das Geld gespart. So vermeiden Sie unüberlegte bzw. emotionale Schnellkäufe und erwerben nur, was wirklich wichtig ist!

Unser Tipp: Auch eine Konsumdiät ist zu zweit motivierender. Gemeinsam mit Ihrem Partner können Sie definieren, worauf Sie die nächsten Monate verzichten möchten, z.B. auf den Kauf neuer Kleidung oder Computerspiele.

Fazit: Sparen, sparen, sparen!

Sparen können Sie nur mit Geld, das Sie nicht ausgeben. Daher ist es entscheidend, dass Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin sich einen Überblick über Ihre Finanzen schaffen und Sparpotenziale erkennen. Wenn Sie dann noch Durchhaltevermögen mitbringen, steht Ihrem gemeinsamen Vermögensaufbau (fast) nichts im Weg.

Unsere Empfehlung: In Zeiten von Inflation und Niedrigzinsen verliert Ihr Erspartes auf Girokonten & Co täglich an Wert. Daher sollten Sie sich mit Ihrem Partner über Alternativen zum Sparen Gedanken machen. Fondssparen bietet Ihnen die Chance auf gute Erträge und ist auch für Börseneinsteiger bestens geeignet. Ein weiterer Vorteil beim Fondssparplan ist, dass die monatlichen Sparbeträge am Anfang des Monats von Ihrem Konto abgezogen werden und jederzeit flexible Einzahlungen und Erhöhungen möglich sind – so können Sie die vorgeschlagenen Sparhacks auch mit Fonds umsetzen!

Über die Autorin

Online Marketing Managerin
Nicole Bianga

Als Redaktionsmitglied eines Aktien-Informationsportals wurde Nicole Bianga in ihrer Studienzeit schnell klar, dass Investment gar nicht so kompliziert ist, wenn man die Grundlagen kennt. Heute ist sie im Marketing der SIGNAL IDUNA Asset Management als Spezialistin für alle Online-Themen im Investment-Bereich tätig. Ihr Ziel für den Blog: Investieren einfach zu gestalten und zwar für Jedermann. 

Nicole Bianga