Meine erste Begegnung mit dem lieben Geld erfolgte recht früh in meinem Leben. In meiner Familie gab es einen (katholischen) Brauch: Sobald das Kind ein Jahr alt wird, durchläuft es einen Test, der bestimmen soll, was die Zukunft für den Nachwuchs bereithält. Auf einem Tisch werden verschiedene Gegenstände platziert, die symbolisch für die Zukunft stehen. Ein Buch repräsentiert eine wissenschaftliche Laufbahn, ein Schraubenzieher handwerkliches Interesse, ein Glas steht für ein eher ausschweifendes Leben im Rampenlicht, ein Rosenkranz für eine religiöse Zukunft und ein Geldschein für Reichtum. Je nachdem, was das Kind zuerst greift, soll voraussagen, was aus dem/der Kleinen wird. Ich griff zum Geldschein.
Diese Vorhersage sollte sich als richtig erweisen. Auch wenn mein Kontostand mich (noch) nicht als reich klassifiziert: Der Umgang mit Geld ist mir nie schwergefallen. In meinem Umfeld beobachtete ich allerdings, insbesondere während meiner Studienjahre, dass Bekannte und Freunde ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Geld hatten. Ein Kommilitone beschwerte sich einmal bei mir, dass er von seiner Mutter „nur“ 800 Euro im Monat erhalte und das nicht ausreichend sei. Andere kamen mit deutlich weniger zurecht und bauten sich nebenbei ein finanzielles Polster auf. Das brachte mich zu der Frage: Wie kann man bereits Kindern den – sparsamen – Umgang mit Geld beibringen?
Da ich selbst nur über wenig Erfahrungen in Sachen Kindererziehung verfüge, waren meine erste Anlaufstelle Kolleg*innen und Freund*innen, die bereits Eltern geworden sind. Ich wollte wissen: Redet Ihr mit Euren Kindern über Geld? Die Antworten hielten erste Tipps bereit: