Millionen Menschen weltweit erwarten die vielen Prozente mit Vorfreude – klar, wer möchte nicht gerne gute Deals eintüten, gerade zu Beginn der Geschenke-Saison. Das Datum für den Black Friday kommt nicht von ungefähr und hat seinen Ursprung in den USA: Er fällt stets auf den Freitag nach Thanksgiving, dem wohl wichtigsten Familienfest der Vereinigten Staaten. Jedes Jahr findet es am vierten Donnerstag im November statt und markiert den Beginn der Weihnachtseinkäufe. Der Freitag darauf nämlich ist für viele US-Amerikaner ebenfalls frei – die meisten nutzen diesen Brückentag fürs erste Christmas-Shopping, denn viele Läden locken bereits früh morgens mit Rabatten.
Der Begriff Black Friday soll in den USA erstmals in den 1960er Jahren aufgetaucht sein, als die Polizei in Philadelphia die Verkehrsstaus und Menschenmengen beschrieb, die sich an den Folgetagen des amerikanischen Erntedankfestes in den Städten tummelten, Chaos anrichteten und eine einzige schwarze Masse bildeten. Die Bezeichnung wird aber auch mit den „schwarze Zahlen“ in Verbindung gebracht, die Händler dank der hohen Umsätze schreiben, sowie sinnbildlich mit den „schwarzen Händen“, die sie vom Geld zählen bekommen.
Apple brachte das Konzept 2006 nach Europa, wobei der Begriff Black Friday zu dem Zeitpunkt hier noch nicht verbreitet war; in Deutschland findet die Verkaufsaktion in der heutigen Größenordnung seit 2013 statt. Nicht nur zum Stichtag, sondern wochenlang wird on- und offline die Werbetrommel gerührt, immer mehr Unternehmen beginnen damit mittlerweile schon am 11. November, an dem aus China stammenden Singles‘ Day – eigentlich als Anti-Valentinstag gedacht, hat sich dieses Datum nicht nur als Party für Singles, sondern für alle Schnäppchenjäger etabliert.
Milliardenumsätze trotz Tücken
Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Handelsverbands Deutschland (HDE) nutzen 56 Prozent der befragten Erwachsenen den Black Friday für ihre Weihnachtseinkäufe. Der HDE rechnet in diesem Jahr zu Black Friday und Cyber Monday mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro – im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von drei Prozent.
Während der Handel floriert, gibt es aber immer wieder auch Kritik an den (vermeintlichen) Schnäppchen. Zumal die angeblichen Top-Deals oft Fakes oder zumindest nicht so attraktiv sind, wie sie scheinen. Häufig landen nur Auslaufmodelle oder Ladenhüter im Angebot, während Waren, die ohnehin gut verkauft werden, seltener im Preis sinken. Ein gängiger Trick etwa ist die Gegenüberstellung des Sonderpreises mit der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) des Herstellers. Diese hohe UVP aber verlangt kaum ein Händler … Somit sinken die angeblichen Rabatte von beispielsweise 50 Prozent in Wirklichkeit auf eine weit geringere Ersparnis von 20 oder zehn Prozent. Es lohnt sich also, Preise bereits vorher zu vergleichen. Im Verhältnis zum üblichen Marktpreis lässt sich das beworbene Angebot besser einordnen.