Altes Jahr, neues Glück?

Stefanie Haermeyer
4 Min. Lesezeit

Richtig investieren ist gar nicht so einfach: Kapitalanlagen unterliegen immer Schwankungen. Und Wertentwicklungen aus der Vergangenheit bieten keinerlei Garantien für die Zukunft.

Um den Überblick über Ihre Kapitalanlagen zu behalten und die für Sie besten (Anlage-)Entscheidungen zu treffen, ist es wichtig, regelmäßig einen Depotcheck zu machen.

Veröffentlicht am 13. Februar 2024

Lächelnder junger Mann sitzt mit Zetteln in der Hand am Schreibtisch

Der Depotcheck – Sinn und Vorteile

Einen Depotcheck sollte jeder Anleger mindestens einmal im Jahr durchführen. Passen Ihre Pläne noch zu Ihren Anlagezielen oder macht es Sinn, die Anlagestrategie zu ändern? Erfahrungen zeigen: Wer regelmäßig seine Wertpapiere und Fonds überprüft, baut langfristig erfolgreicher Vermögen auf.

Bei einem Depotcheck

  • bekommen Sie einen guten Überblick zur Entwicklung Ihrer Kapitalanlagen.
  • prüfen und hinterfragen Sie Ihre Anlageziele.
  • können Sie Ihre Einzahlungen anpassen, eventuell Umschichtungen vornehmen.
  • sind Sie immer gut beraten, wenn Sie jemanden fragen, der sich auskennt.

Tipp: Es ist aufwändig und zeitintensiv, stets einen aktuellen und guten Marktüberblick zu behalten. Fragen Sie Experten, wenn es darum geht, Ihr Depot neu zu strukturieren.

5 Fragen, die Sie durch den Depotcheck führen

Einen guten Überblick über die eigenen Finanzen zu haben, lässt Anleger nachts ruhiger schlafen. Dafür müssen Sie allerdings nicht täglich einen Blick in Ihr Depot werfen und Anlageentscheidungen hinterfragen. Ein regelmäßiger Depotcheck gehört dennoch zu jedem erfolgreichen Vermögensaufbau. Mindestens einmal im Jahr sollten Sie sich diese Zeit nehmen. Mit unseren fünf Leitfragen sind Sie bestens für Ihren Depotcheck vorbereitet.

Wer in Wertpapiere investiert, verfolgt gewisse Anlageziele. Im Laufe des Lebens verschieben sich aber Prioritäten, Bedürfnisse, Pläne und Ziele. Wer zum Beispiel eine Familie gründet oder Wohneigentum erwirbt, hat mitunter plötzlich ein anderes Sicherheitsempfinden als vielleicht noch zehn Jahre zuvor. Die Sparziele müssen sich nicht zwangsläufig ändern, sollten aber zur aktuellen Lebenssituation passen.

Um diese Frage zu klären, müssen im Vorwege die Erwartungen an den Vermögensaufbau realistisch sein. Utopische Renditeversprechen werden in jedem Fall enttäuschen, auch wenn der Gesamtdepotbestand im Plus ist bzw. Erträge erwirtschaftet wurden. Natürlich ist es ratsam, unrentable Wertpapiere abzustoßen. Dennoch: Vorsicht bei vorschnellen Entscheidungen. Abwarten und Durchhalten hat schon einige Anleger erfolgreich aus einem Börsental geführt.

Grundregel Nummer eins an der Börse: Nur Geld investieren, das nicht für den Lebensunterhalt benötigt wird und auf das man längerfristig verzichten kann. Denn Kapitalanlagen bergen immer ein gewisses Risiko – das sollte jedem klar sein. Um Schwankungen an den Kapitalmärkten auszugleichen und Renditen zu erwirtschaften, haben sich längere Anlagezeiträume bewährt.

Ja, Optimierungsbedarf im Depot gibt es immer. Die Sparraten für Sparpläne können angepasst werden und Einmaleinzahlungen können den Vermögensaufbau sogar beschleunigen. Und es gibt auch immer Trends und Entwicklungen am Kapitalmarkt, die Ihre Anlagestrategie in Frage stellen. Unsichere Anleger zögern häufig bei Veränderungen, was auch berechtigt ist. Holen Sie sich in dem Fall Beratungsunterstützung. Denn der größte Fehler, den Sie machen können, ist, einfach gar nichts zu tun.

Investieren ist nicht immer kostenlos. Es gibt große Preisunterschiede zwischen den Produkten, aber auch unter den Gesellschaften. Gebühren belasten immer die Rendite, daher sollten Sie schon ein Auge auf die Depotkosten haben. Kostenfreie Anlagen und Depots sind auch nicht immer automatisch die beste Wahl. Wenn Sie auf aktiv gemanagte Fonds setzen und auf Beratungsqualität Wert legen, lohnt es sich, dafür auch Gebühren in Kauf zu nehmen.

Der Depotcheck - das Wichtigste auf einen Blick

  • Nehmen Sie sich die Zeit: Mindestens einmal im Jahr sollten Ihre Kapitalanlagen auf den Prüfstand. Aber auch, wenn sich die weltpolitische und/ oder wirtschaftliche Lage oder Ihre persönliche Situation nachhaltig ändern, ist ein Depotcheck immer sinnvoll.
  • Sie sind nicht allein: Holen Sie sich Unterstützung von Fachleuten, wenn Sie planen, Ihr Depot umzustrukturieren. Das gibt Ihnen Sicherheit bei Entscheidungen und hilft dabei, eigene Anlageerfahrungen zu sammeln.
  • Veränderunge als Chance nutzen: Pläne und Ziele ändern sich von Zeit zu Zeit, genauso wie die finanziellen Voraussetzungen. Ihre Anlagestrategie und Ihr Sparverhalten sollten immer gut aufeinander abgestimmt sein.
  • Ihr Depot, Ihre Regeln: Sie entscheiden, wie Ihr Anlagehorizont aussehen soll und wie viel Risiko Sie eingehen möchten. Sie können mehrere Portfolios für unterschiedliche Anlageziele in verschiedenen Risikoklassen halten.  

Jahresdepotunterlagen – was gehört dazu?

Viele Anleger checken Ihr Depot am Anfang des Jahres, mit Erhalt der Jahresdepotunterlagen. Haben Sie in den letzten Tagen schon in Ihr Postfach geschaut? Egal, ob elektronisch per E-Mail oder klassisch per Brief: Alle Anlegerinnen und Anleger erhalten üblicherweise in den ersten Wochen eines Jahres die Jahresdepotunterlagen vom Vorjahr – mindestens den Depotauszug und die Jahressteuerbescheinigung.

Was ist ein (Jahres-)Depotauszug?

Depotbanken sind per Gesetz dazu verpflichtet, ihren Anlegern einmal im Jahr einen Depotauszug zu überlassen. In der Regel wird dieser Auszug per Stichtag 31. Dezember erstellt und am Anfang des Folgejahres verschickt. Anleger haben auch unterjährig die Möglichkeit, einen aktuellen Depotauszug bei Ihrer Depotbank anzufordern, allerdings teilweise kostenpflichtig.

Gemäß den Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) muss der Depotauszug folgende Angaben beinhalten:

  • Name und Adresse des/der Depotinhabers/er
  • Depotnummer
  • Gesamtwert des Wertpapierbestandes
  • Stichtag bei Ermittlung des Gesamtwertes

Konkret sieht das so aus, dass von jedem Wertpapier – egal, ob Anleihe, Aktie oder Fondsanteil - der vollständige Name (inklusive Wertpapierkennnummer (WKN) und/ oder der internationalen Wertpapieridentifikationsnummer (ISIN)) sowie die exakte Stückzahl angegeben wird. Der Depot-Gesamtwertwert ergibt sich aus der Addition der einzelnen Bestandwerte in Euro.

Tipp: Prüfen Sie Ihren (Jahres-)Depotauszug immer auf Richtigkeit und Vollständigkeit. In der Regel gibt es bei Unstimmigkeiten Meldefristen. Verstreichen diese, gilt der Depotauszug als anerkannt seitens des/der Kunden.

Wer bekommt eine Jahressteuerbescheinigung?

Depotbanken sind gesetzlich dazu verpflichtet, Ihren Kunden Jahressteuerbescheinigungen auszustellen. In der Jahressteuerbescheinigung sind alle steuerpflichtigen Kapitalerträge aufgelistet, die innerhalb eines Jahres mit dem Depot erwirtschaftet wurden. Die Bescheinigung gilt als Nachweis für die abgeführte Kapitalertragssteuer. Sie benötigen die Jahressteuerbescheinigung für die Anlage KAP Ihrer Steuererklärung.

Die Jahressteuerbescheinigung beinhaltet

  • die Art der Kapitalerträge
  • die Höhe der Erträge in EUR
  • und Informationen zu den einbehaltenen Steuern.

Tipp: Es besteht keine Verpflichtung für Sie, die Jahressteuerbescheinigung aufzubewahren oder beim Finanzamt einzureichen. Viele Ämter fordern diese jedoch nach und eine erneute Ausstellung ist oft kostenpflichtig bei der depotführenden Bank.

Servicehinweis für Depotkunden der SIGNAL IDUNA

Sie können Ihre Jahresdepotunterlagen im Kundenportal meine.signal-iduna.de einsehen. Die Bereitstellung im Online-Portal erfolgt in Etappen und über mehrere Tage hinweg.

Wenn Sie sich für die kostenpflichtige Zustellung entschieden haben, bekommen Sie zusätzlich Post von uns.

Melden Sie sich gern, wenn Sie Fragen zu Ihren Unterlagen haben. Wir sind montags bis freitags von 8-18 Uhr telefonisch unter 040 4124-4919 und per E-Mail unter service@si-am.de für Sie erreichbar.

Über die Autorin

Content Creator
Stefanie Haermeyer

Ursprünglich wollte sie nur eine solide Ausbildung im Bereich Versicherungen & Finanzen absolvieren und dann weiter sehen. Mittlerweile ist Stefanie Haermeyer seit über 20 Jahren im Finanz-Marketing und ist bei der SIGNAL IDUNA Asset Management vorwiegend in der Redaktion und der Pressearbeit tätig. Ihre Botschaft an die Leser: Dass Frau nachts besser schläft, wenn sie ihre Finanzen im Blick hat.

Stefanie Haermeyer