Gold im neuen Jahr
Des einen Leid ist des anderen Freud
- Geopolitik stützt Goldnachfrage
- Rückläufiger US-Dollar potenziell positiv
- Zinsen bleiben Belastungsfaktor
Ein noch junges Jahr und ein uraltes Edelmetall: Wie wird sich Gold 2023 schlagen? Aus der Perspektive eines Anlegers gilt bekanntlich, dass des einen Leid des anderen Freud sein kann. Dabei sind die geopolitischen Belastungsfaktoren des alten auch die des neuen Jahres: Der russische Angriffskrieg dauert fort, die Spannungen zwischen China und Taiwan ebenso. Und Nordkoreas Diktator fabulierte über den Jahreswechsel bereits von einer exponentiell wachsenden Zahl an Atomsprengköpfen. An – echtem und potenziellem – Leid herrscht insofern kein Mangel.
Opportunitätskosten bleiben vergleichsweise hoch
Die finanzwirtschaftlichen Daten zeigen 2023 ein differenziertes Bild: Die Inflation wird in diesen Tagen in Westeuropa und den USA voraussichtlich zwar ihren Höhepunkt überschreiten, doch werden die Zinsen wohl zunächst nicht sinken. Vielmehr haben die Notenbanken noch weitere, bereits eingepreiste Zinsanhebungen avisiert: zum einen, weil der Abstand der jeweiligen Zinsniveaus zur Preisentwicklung noch zu groß ist und die Notenbanken ihre Bilanzen weiter verkürzen wollen. Zum anderen blähen die diversen staatlichen Maßnahmen zur Dämpfung der Auswirkung steigender Energiepreise die Staatsverschuldung in weiten Teilen der Welt auf. Damit aber bleiben die Opportunitätskosten für die Edelmetallhaltung höher als wir das aus den Vorjahren gewohnt waren.
Da sich der US-Dollar und der Goldpreis häufig gegenläufig entwickeln, sollte die kurz vor Jahresende angelaufene Korrektur des Greenback gegenüber anderen Währungen im Fall ihrer Fortsetzung den Goldpreis stützen. Ob das im Ergebnis für den in Euro rechnenden Anleger ein Nullsummenspiel wird, bleibt abzuwarten.
Zur Schlüsselfrage wird die Konjunktur: Zwar sollte sie spätestens im kommenden Jahr wieder Fahrt aufnehmen. Doch falls die zuvor erwartete Rezession schwerer als prognostiziert ausfällt, wird das den Goldpreis eher befördern.
Konkurrent Krypto-Währung erhält Dämpfer
In jedem Fall kommt dem Edelmetall zugute, dass die in den vergangenen Jahren als aussichtsreiche Herausforderer oder gar schon als Nachfolger gehandelten Krypto-Währungen stark an Vertrauen verloren haben. Nicht zuletzt zeigt die Anfälligkeit einschlägiger Handels- und Verwahrstellen für Betrug und Misswirtschaft Folgen.
Die physische Nachfrage von Notenbanken und Privatanlegern, so meine Prognose, wird vor diesem Hintergrund anhalten. Ob der Goldpreis im Verlauf steigt oder nicht, ist für diese beiden Anlegergruppen dabei nicht entscheidend – Recht haben sie! Denn überzeugen kann Gold durch seine hohe Fungibilität und einen ausgeprägten Versicherungscharakter.
Silber, Platin und Palladium bräuchten den Schwung einer konjunkturellen Erholung
Blickt man sich im Quartett der großen Edelmetalle um, ähneln die Situation und die Aussichten von Silber denen von Gold – abgesehen von den Auswirkungen einer stärker als erwartet schwächelnden Konjunktur. Diese würde den Silberpreis nicht befördern, sondern dämpfen. Umgekehrt wird eine verbesserte Konjunkturlage die Silbernachfrage steigen lassen, zuvorderst aus dem Sektor der erneuerbaren Energien.
Diese Verbindung teilt Silber mit Platin, das ansonsten wie auch Palladium derzeit mit ausreichend hohen Lagerbeständen aufwartet. Das begrenzt das Potenzial auf der Preisseite, wenngleich das Re-Opening von China einen derzeit noch nicht einkalkulierten Nachfrageschub auslösen kann.
Im Ergebnis wird 2023 kein flächiges Feuerwerk an den Edelmetall-Märkten erleben. Aber die positive Grundstimmung für diesen Sektor und meine besondere Zuversicht für Gold lässt mich optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf blicken.
Der Autor ist im Fonds- und Portfoliomanagement der SIGNAL IDUNA Asset Management tätig und verantwortet unter anderem den Goldfonds HANSAgold und den Edelmetall-Mischfonds HANSAwerte.
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