Geld sparen für Kinder und Enkelkinder - was ist heute sinnvoll?

Nicole Bianga
5 Min. Lesezeit

130.000 Euro geben Eltern laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich für ihren Nachwuchs bis zum 18. Lebensjahr aus. Der Führerschein, die Ausbildung oder Reisen sind dabei noch nicht berücksichtigt. Ein guter Grund für viele Eltern, Großeltern und Paten, Geld beiseite zu legen – aber welches Finanzprodukt ist dafür am besten geeignet?

Veröffentlicht am 21. Mai 2021

Vater und Tochter tanzen in ihren Tütüs

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer den (Enkel-)Kindern einen geldsorgenfreien Start in das Erwachsenleben ermöglichen will, sollte frühzeitig mit dem Sparen beginnen. Dabei bieten sich verschiedene Anlagemöglichkeiten an.
  • Die unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten unterscheiden sich vor allem hinsichtlich Renditechancen und Flexibilität.
  • Mit einem Rechenbeispiel zeigen wir auf, wie viel Sie für Ihren Nachwuchs ansparen könnten, wenn Sie einen Teil des Kindergeldes regelmäßig in einen Fondssparplan zurücklegten.

Zwei Tipps zum Sparen fürs (Enkel-)Kind für den Anfang

  1. Die ersten Wochen mit dem neuen Baby sind für viele Eltern eine emotionale Achterbahnfahrt: Liebes- und Glücksgefühle, Schlafentzug und der
    ständige Besuch – an Geldfragen ist kaum zu denken. Dennoch lohnt es sich, frühzeitig und regelmäßig Geld beiseite zu legen.
    Auch Großeltern oder Paten können hier aktiv werden und unterstützen. Immerhin dauert es noch 18 Jahre, bis das neue Familienmitglied, zumindest vor dem Gesetz, als Erwachsene*r gilt – das ist viel Zeit, um eine ordentliche Summe anzusparen und gleichzeitig vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
     
  2. Machen Sie sich Gedanken über die richtige Anlageform. Mittlerweile werden unzählige Finanzprodukte speziell für Kinder angeboten. Sparbücher, Festgeldkonten, Banksparpläne, Bausparverträge, Renten­versicherungen und Fondssparpläne sind nur einige der Möglichkeiten. In der Praxis handelt es sich letztlich immer um die bekannten Lösungen, die sich meist nur hinsichtlich ihrer Bezeichnung von denen für die Großen unterscheiden. Doch je nach Sparziel und Erwartungshaltung Ihrerseits bieten sich einige Produkte mehr, andere weniger zum Sparen für (Enkel-)Kinder an.

Warum möchten Sie für Ihr (Enkel-)Kind Geld sparen?

Die erste Frage, die Sie sich stellen sollten, lautet: Wieviel möchten Sie für Ihr Enkel, Kind oder Patenkind Geld beiseitelegen? Möchten Sie eine größere Summe anlegen, z.B. ein größeres Geldgeschenk oder eine Erbschaft? Möchten Sie monatlich einen bestimmten Betrag zur Seite legen? Und wofür soll das Geld verwendet werden? Je nach Sparziel und geplanter Anlagedauer ergeben sich passendere und weniger passende Anlagemöglichkeiten.

Wenn Sie das Geld schon in den nächsten Wochen, Monaten oder wenigen Jahren benötigen, sollten Sie in erster Linie darauf achten, dass Sie keine Risiken eingehen – auch wenn Sie dafür auf Renditechancen verzichten müssen. Hierzu bietet sich das allgemein bekannte Sparen auf dem Tagesgeld- oder Sparkonto an.

Wenn Sie das Ersparte einige Jahre liegen lassen können, sollten Sie auf eine Anlageform zurückgreifen, die Renditechancen bietet, um zumindest die Inflation auszugleichen. Banken zahlen i.d.R. höhere Zinsen, wenn Sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum, z.B. drei Jahre, fest anlegen in Form von Festgeld oder einem Sparbrief. Fest angelegt, bedeutet aber auch fest angelegt – vor Laufzeitende kommen Sie in der Regel nicht an das gesparte Geld.

Für Sparer*innen, die weiterhin flexibel bleiben und höhere Ertragschancen nutzen möchten, bieten sich Geldanlagen am Kapitalmarkt an. Das kann der direkte Erwerb von Aktien oder verzinslichen Wertpapieren sein – oder der Weg über Investmentfonds. Diese Anlageformen kommen in Frage, wenn Sie mindestens fünf bis sieben Jahre nicht auf das Geld angewiesen sind und somit Kursschwankungen aussitzen können.

Der Fondssparplan bietet den Vorteil, dass Sie bereits ab 50 € monatlich in ein Portfolio aus verschiedenen Aktien-, Renten-, und Edelmetallfonds investieren können – ohne viel Vorerfahrung mitzubringen. Das Anlageportfolio sorgt dafür, dass Renditechancen genutzt und Risiken breit gestreut werden.

Wenn Sie bereits eine größere Geldsumme aus Schenkungen oder Erbschaften zur Verfügung haben und daraus für Ihren Nachwuchs mehr machen möchten, bieten sich ebenfalls Anlageformen an, bei denen höhere Erträge möglich sind: dazu zählen Aktien wie verzinsliche Wertpapiere – ob in der Direktanlage oder mittels Investmentfonds.

Auch wenn Sie den Grundstein für eine eigene Immobilie für Ihr (Enkel-)Kind legen möchten, kann ein Fondssparplan der richtige Weg für Sie sein. In einer Beispielrechnung zeigen wir Ihnen, welche stolze Summe zusammenkommt, wenn Sie von Anfang an das Kindergeld in ein Fonds-Portfolio einzahlen würden.

Kindergeld zum Sparen nutzen

Mit dem Kindergeld greift der Staat Familien finanziell unter die Arme. Eltern erhalten für jedes Kind bis zur Erreichung seines 18. Lebensjahres monatlich 250 € (Stand 01/2023). Befindet sich Ihr Nachwuchs in einer Ausbildung, wird das Kindergeld sogar bis zum 25. Lebensjahr gezahlt.

In erster Linie soll das Kindergeld helfen, den Lebensunterhalt der Kleinen zu bestreiten. Wer es sich jedoch leisten kann, den gesamten Betrag oder einen Teil davon monatlich für den Nachwuchs beiseite zu legen, kann über die Jahre ein solides Startkapital ansparen.

Beispiel: Entscheiden sich die Eltern, Großeltern und Paten, 100 € monatlich für den Nachwuchs zurückzulegen, beläuft sich das Ersparte nach 20 Jahren auf 24.000 €. Drei unterschiedliche Szenarien* zeigen, was aus dieser Summe werden kann, wenn sie in einem Fonds-Portfolio angelegt wird.

Stress Szenario
Mittleres Szenario
Optimistisches Szenario
Durchschnittliche Wertentwicklung
- 2 % p.a.
+ 3 % p.a.
+ 8 % p.a.
Anlagedauer
20 Jahre
20 Jahre
20 Jahre
Insgesamt eingezahlt
24.000 €
24.000 Euro
24.000 Euro
Endwert
18.728,52 €
31.145,37 €
54.477,17 €

*Die Szenarien beruhen auf einer angenommenen Wertentwicklung, die sich an Werten aus der Vergangenheit orientiert. Die zukünftige Wertentwicklung ist aber nicht exakt bestimmbar. Je nachdem, wie sich die Wertpapiermärkte entwickeln, können die Ergebnisse der Fonds höher oder niedriger ausfallen. Steuerliche Aspekte bleiben in den Beispielrechnungen ebenfalls unberücksichtigt. Die Kosten eines Wertpapierdepots können die Erträge mindern. Die unverbindlichen Beispielrechnungen stellen keine Anlageberatung dar und ersetzen diese auch nicht.

Erfüllt sich das optimistische Szenario, kann Ihr Kind nach 20 Jahren über eine Summe von 54.000 Euro verfügen! Und dabei ist das optimistische Szenario nicht vollkommen unrealistisch. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Anleger*innen, die in den vergangenen 50 Jahren ihr Geld über 20 Jahre in Aktien des Deutschen Aktienindex (DAX) investiert haben, durchschnittlich eine Rendite von 8,8 Prozent erwirtschaften konnten (Quelle: Deutsches Aktieninstitut).

So können Sie einen Kinder-Fondssparplan eröffnen:

Den Fondssparplan für Ihren Nachwuchs können Sie bei uns im Rahmen einer persönlichen oder telefonischen Beratung eröffnen. Nachdem wir gemeinsam mit Ihnen über Ihr Sparziel, Ihr Sicherheitsbedürfnis, Ihre finanzielle Situation sowie Ihre Erfahrungen in Sachen Kapitalmarkt gesprochen haben, stellen wir Ihnen ein Fonds-Portfolio zusammen, das zu Ihren Bedürfnissen passt. Sobald das Depot eröffnet und der Fondssparplan angelegt ist, können Sie, Freunde und Familie mit dem Sparen für die nächste Generation beginnen.

Über die Autorin

Online Marketing Managerin
Nicole Bianga

Als Redaktionsmitglied eines Aktien-Informationsportals wurde Nicole Bianga in ihrer Studienzeit schnell klar, dass Investment gar nicht so kompliziert ist, wenn man die Grundlagen kennt. Heute ist sie im Marketing der SIGNAL IDUNA Asset Management als Spezialistin für alle Online-Themen im Investment-Bereich tätig. Ihr Ziel für den Blog: Investieren einfach zu gestalten und zwar für Jedermann. 

Nicole Bianga